Am 15. Juni 1946 wurde der Chor, zunächst als reiner Männerchor, von 17 Ludwigsfeldern in der Gaststätte zum Hirsch gegründet. Auf Vorschlag eines Gründungsmitgliedes erhielt dieser den Namen "Liederlust". Die Chorleitung übernahm Josef Bauer, die Vereinsführung Georg Laible. Bereits ein halbes Jahr später wagte sich der junge Männerchor mit 31 Sängern an ein Konzert. 1947 übernahm Josef Bauer neben seinem Amt als Chorleiter auch die Vereinsführung. Der Chor verzeichnete in den folgenden Jahren einen raschen Aufschwung. Nachdem auch viele Ludwigsfelder Frauen am Lied Gefallen fanden, kam es am 20. März 1949 zur Gründung eines gemischten Chores, der im gleichen Jahr bei den Schießständen im Silberwald sein erstes Konzert gab. 1949 wechselte die Vereins- und Chorführung. Wilhelm Döffinger wurde 1.Vorsitzender und Fritz Wagner übernahm das Amt des Chorleiters. Durch einen tragischen Verkehrsunfall kam Fritz Wagner im April 1950 ums Leben, damit stand der Chor ohne Chorleiter da. Herr Lehrer Epple aus Neu-Ulm übernahm zwischenzeitlich die Chorleitung bis Josef Langenwalter als neuer Chorleiter gewonnen werden konnte. Er leitete den Chor bis 1953, anschließend wurde die Chorleitung Emil Schmid übertragen. Karl Edele übernahm 1953 das Amt des 1.Vorsitzenden. Einen Höhepunkt erlebte der Verein 1956 beim 10-jährigen Jubiläum, verbunden mit einer Fahnenweihe, wobei sich am Festkonzert 27 Gastvereine beteiligten. Die neue Vereinsfahne zeigt auf der Vorderseite eine Lyra und auf der Rückseite eine Ludwigsfelder Linde, einen Schäfer mit einer Schafherde und im Hintergrund das Neu-Ulmer Stadtwappen.

Von 1959 bis 1967 leitete Hans Saeger den Verein und wurde von Günter Mühleisen abgelöst. In den weiteren Jahren wuchs der Chor zu einer stattlichen Größe von über 50 Sängerinnen und Sängern. Frühzeitig wurde die Notwendigkeit der Nachwuchspflege erkannt. Am 27. Juni 1974 fand die Gründung eines Kinder- und Jugendchores unter der Führung von Dietlinde Emmert statt. Beim ersten Auftritt im Jahr 1975 sangen 41 Kinder und Jugendliche, später sangen sogar bis zu 80 Kinder mit. Mittlerweile haben die Jugendlichen andere Interessen entdeckt, so dass der Kinder- und Jugendchor nach fast 30 Jahren nicht fortgeführt wurde. 1977 erlitt der Chor einen Tiefschlag als Emil Schmid nach fast 25-jähriger Chorleiter-Tätigkeit verstarb. Der stellv. Bundeschorleiter Karl Fettig stellte sich spontan zur Verfügung, damit der Chorbetrieb aufrechterhalten werden konnte. Nachdem die Suche nach einem neuen Dirigenten erfolglos blieb, erklärten sich die damaligen Chormitglieder Dietlinde und Günter Emmert bereit, 1979 die Chorleitung von Karl Fettig zu übernehmen. 1986 legte Günter Mühleisen den Vorsitz nieder, welchen der bisherige 2.Vorstand Günter Wachsmann bis 1987 weiterführte. 1987 übernahm Erwin Göttlicher die Vereinsführung und regte die Umbenennung von Liederlust Ludwigsfeld in Chorgemeinschaft Ludwigsfeld e.V. an.

Seit Januar 1997 wird der Verein von Hermann Högg geleitet. Ab 1999 wurde Raffaele de Dominicis die Chorführung von dem sehr engagierten Ehepaar Emmert übertragen. Von 2005 bis 2007 wurde Astrid Moll die Chorleitung des gemischten Chores anvertraut. Raffaele de Dominicis leitete den im Februar 2002 gegründeten Projektchor bis zu seiner Auflösung Ende 2010 weiter. Von 2002 bis 2009 wurde ein Muki-Chor (Mutter-/Vater-/Kinderchor) unter der Leitung der Chorsängerin Ursula Eberhardt betrieben, der mangels Teilnahme leider aufgelöst wurde.

Seit Januar 2008 hat Sonja Wagner, geb. Fischer die Leitung des Gemischten Chores übernommen. Ihre enge Verbundenheit mit dem Verein ist der Grund für ihr Engagement, ihre erfrischende Art und ihren ungezwungenen Umgang mit den Sängern. Sie gehörte bereits mit 4 Jahren der Chorgemeinschaft im Kinderchor an. Durch ihr Musikstudium weiß sie ganz genau, was die Sänger zu leisten in der Lage sind. Ihre lockere und unbeschwerte Art und ihr Motto „Bei uns darf jeder singen“ machen die Singstunden zum Vergnügen. Der Verein wird von Hermann Högg mit großem Geschick, Engagement und sehr viel Herzblut geleitet. Die Geselligkeit gehört dabei genauso zum Verein wie der Wille, chorische Leistungen zu erbringen.

So trat der Chor unter anderem 2008 zusammen mit anderen Chören bei der Landesgartenschau in Neu-Ulm auf.

Die jährlichen Konzerte, meist im Frühjahr oder Frühsommer, erfreuen sich ebenso großer Beliebtheit wie Ständchen zu verschiedenen Anlässen. Neben dem Auftritt beim Adventsingen der Ludwigsfelder Chöre in der kath. Kirche oder im Seniorenwohnen Ludwigsfeld, findet die Weihnachts- und Jubilarfeier „Weihnachtsstimmung“ einen stetig wachsenden Zuspruch. Die Ehrung verdienstvoller Vereinsmitglieder bildet den Abschluss und Glanzpunkt dieser vorweihnachtlichen Feier.

Ein Beweis für die gute Vereinsführung spiegelt sich auch darin, dass der Verein mittlerweile aus knapp 140 Mitgliedern besteht, wobei 36 aktive Sängerinnen und Sänger den eigentlichen Chor bilden. Getreu unserem Motto „Nur im Chor macht Singen richtig Spaß“ sollten Sie einfach mal bei den Proben vorbeischauen. Niemand muss vorsingen. Neue Sängerinnen und Sänger brauchen keine musikalischen Vor- oder Notenkenntnisse besitzen. Das sängerische Liedgut ist breit gestreut, es umfasst klassischen Chorgesang ebenso wie moderne Schlager, Musical- und Operettenlieder, Volksweisen und Rock, in deutscher, aber auch ausländischer Sprache. Wir würden uns freuen, Sie bei uns in der Singstunde begrüßen zu können.

Am 26. Juni 2016 feierten die Sängerinnen und Sänger mit einer musikalischen Matinee am Sonntagvormittag ihr 70-jähriges Gründungsjubiläum. Neben den Zuhörern waren zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Chorverband anwesend. OB Noerenberg, Jürgen Schwarz, Präsident des Chorverbandes Schwaben, sein Stellvertreter Gerhard Leopold und der stellvertretende Vorstand der Union Ludwigsfelder Vereine, Peter Noll trugen durch launige Grußworte zum kurzweiligen Gelingen der Feier bei. Der Auftritt des Kreis- Chores unter Leitung von Markus Romes haben das Fest abgerundet.


Geselliger Teil

Neben der chorischen Arbeit werden in unserem Verein die Geselligkeit und das Feiern von Festen in besonderem Maße gepflegt. Einmal im Jahr, meist nach den Sommerferien, fahren die aktiven und fördernden Mitglieder gemeinsam „ins Grüne“. Der Jahresausflug steht an. Viele Ziele wurden in der Vergangenheit angefahren und manch lustige Gegebenheiten haben sich bis heute in den Gedächtnissen erhalten. So wurde unter dem Motto „Allgäu wie`s noch keiner kennt“ der Doppelstockbus vom Fahrer beim Rückwärts-Rangieren bis zu den Achsen im morastigen Ackergrund versenkt. Die ganze Gruppe durfte dann bei strömendem Regen ins nächste Wirtshaus wandern, während der Bus mit einem monströsen Traktor wieder auf die Straße gezogen wurde.

2009 hatten die Sänger sogar die Gelegenheit bei einer Fahrt zum Fürstenfest nach Vaduz das Liechtensteiner Fürstenpaar Fürst Hans-Adam II. und Fürstin Marie von und zu Liechtenstein persönlich zu sehen und zu sprechen. Dies ist angeblich einigen Ludwigsfeldern gelungen. Das nächtliche Riesenfeuerwerk bildete dabei den Abschluss. Erstmalig wurde im Sommer 2016 anstelle des Jahresausflugs für die aktiven und fördernden Mitglieder ein Sommerfest abgehalten. Der Erfolg lässt eine Fortführung in künftigen Jahren erwarten.

Aber auch kleine Festivitäten sind auf dem Programm:
Nachdem die legendären Faschingsbälle im TSF-Sportheim Ludwigsfeld nicht mehr durchgeführt werden konnten, trafen sich die Sängerinnen und Sänger zu Kappensitzungen und kleineren Faschingsfeiern. Oft wurden dabei auch befreundete Chore oder Vereine eingeladen und bis in die Morgenstunden gefeiert. Regelmäßig am 1. Mai fahren oder wandern die Sänger in die nähere Umgebung. Aber auch kleine Ausflüge oder Besichtigungen stehen auf dem Programm. So konnten bereits das Ulmer Rathaus, die Wasserversorgung, die Ulmer Brunnen oder auch die Wilhelmsburg inspiziert werden. Auch eine Fahrt mit der Oldtimerbahn Amstetten-Gerstetten oder mit der Schmalspurbahn „Öchsle“ wurden unternommen.

Eine besondere gesellige Veranstaltung ist jedoch das jährliche „Lochfest“. Ursprünglich war diese Feiermöglichkeit aus einer Laune heraus entstanden. Die Sänger wollten das chorische Jahr vor Beginn der Sommerferien gebührend beenden. Da die Chorproben früher im Musiksaal der Erich- Kästner- Grundschule abgehalten wurden, kam die spontane Idee, die letzte Singstunde im Atrium des Schulhofes abzuhalten. Getränke und Vesper waren schnell beschafft. Da das Atrium tiefer als die Umgebung gelegen war und die Form eines Loches hatte, war die Bezeichnung „Lochfest“ schnell gefunden. Das Atrium gibt es heute nach dem Umbau des Schulhofes zwar nicht mehr, das „Lochfest“ wird aber weiterhin in der letzten Singstunde abgehalten. Dafür sind die Sänger mittlerweile in die Siedlerhütte der Ludwigsfelder Siedler Ost oder deren Partyzelt gewechselt.